Blogbeitrag

Wenn Grafikdesigner ein Printdesign mit Webdesign vergleichen

Printdesign & Webdesign – Die große Frage!

Wie weit sind Webdesign und Printdesign voneinander entfernt? Ein ganzes Stück weit! Genau dieser Umstand verursacht oft Differenzen zwischen echten Printdesignern und ambitionierten Webdesignern. Klar, gewisse Richtlinien sind für beide Bereiche gültig, wie z.B. Farbgebung, Typografie, Bildgestaltung und Einhaltung des Corporate Designs. Aber das Layout ist hier völlig differenziert gegenüber dem, was der Printdesigner für optimal erachtet.

Gehen wir mal zu den Anfängen des Webdesigns und da gab es das Webdesign in der heutigen Form noch gar nicht. Es war die Zeit, als der Programmierer versuchte ein einigermaßen brauchbares und einfaches Design mittels Code auf den Bildschirm der Nutzer zu zaubern und Printdesigner sich gerade vom Schriftsetzer an die Layoutgestaltung am Computer gewöhnten. Als das „echte“ Webdesign endlich gefragt war und man dem Webprogrammierer diese Last abnahm, war Layouten für Printmedien am Computer schon zur Tagesordnung geworden. Hier fühlten sich die Grafikdesigner zu Hause, bis sie plötzlich ins kalte Wasser geworfen wurden und Screendesigns für Websites entwerfen mussten, von denen sie (die wenigsten werden es zugeben) absolut keine Ahnung hatten. Den ersten Designs sah man es förmlich an, dass die Designer sich austobten und versuchten, das Printlayout auf den Bildschirm zu übertragen. Zu Zeiten der reinen Desktoprechner war dieses System auch nicht ganz abwegig. Hier waren Designs zugange, wofür man heute die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde. Ladezeiten waren uninteressant, Hauptsache, das Design ist identisch mit allen anderen Medien.

Die Zeit schritt voran und die mobilen Medien waren auf dem Vormarsch. Es musste eine Lösung her. So wurden die Designs auf die mobilen Medien übertragen, sprich, es wurden eigene Designs für die verschiedenen mobilen Medien entworfen und man quälte den Webdesigner mit unmöglichen Layouts, die es umzusetzen galt. Damit Bewegung auf die Seite kam, gab es eine Zeit, in der Gif-Animationen ein reines „Blinky-Blinky“ auf Websites auslöste.

Hier war eine Zeit des Umbruchs notwendig. Es mussten „echte“ Webdesigner her, die verstanden, was es heißt, ein Design auf das Web zu übertragen, ohne dabei die Richtlinien eines guten Designs zu missachten. Experten, die das Corporate Design beachten, dabei aber auch die Benutzerfreundlichkeit sowie die Performance der Seite nicht außer Acht lassen.

Es kam, was kommen musste, Webdesigner und Printdesigner hatten unterschiedliche Vorstellungen von einem guten Design. Was in den Augen der Webdesigner eine gute Seite mit benutzerfreundlicher und performanceoptimierter Gestaltung war, war für den geschulten Printdesigner eine Katastrophe. Dazu kam noch, dass die Kosten für alle Designs – Desktop, Tablet und Smartphone – in die Höhe schnellten. Hier war schnell mal ein 5-stelliger Betrag angesagt. Viele entschieden sich auch für eine eigene App, um diesem Problem möglichst elegant entgegenzuwirken, denn eine Desktopseite auf dem Smartphone ist nicht gerade das, was man sich wünscht. Allerdings lagen die Kosten für eine App oft im hohen 4-stelligen Bereich und waren am Ende nicht sonderlich beliebt. Eine App, die nur als Image-App dient, die zieht sich kaum jemand auf sein Smartphone.

Es war die Geburtsstunde des Responsive Designs. Seiten, die sich an die entsprechenden Medien anpassten, indem Bilder automatisch angepasst werden, Texte sich mittels Grid-Layouts (Spalten-Layouts) an die Mediengröße anpassen und positionieren. Die Folge war, dass man hier gewisse Abstriche an das Corporate Design machen musste und sich nur noch auf Typografie, Farbe, Logo, Hintergründe und einzelne Elemente konzentrieren konnte, Layouts aber, wie man sie im Print kennt, nicht mehr möglich waren.

Zu Anfang wurden die Designs, soweit möglich, responsiv auf den Kunden zugeschnitten, was noch ein gewisses Maß an Design-Möglichkeiten mit sich brachte. Hier kosteten die Designs rund 5.000,– bis 6.000,– Euro.

Mit dem Voranschreiten der Content-Management-Systeme haben sich, vorwiegend für WordPress, viele weitere Möglichkeiten ergeben, aber auch die Zahl kostengünstiger Webdesigner hat sich erheblich vergrößert. Eine gute Image-WordPress-Seite, wie sie für mittelständige Unternehmen „gebrauchsfertig“ ist, kostet heute schon zum Teil rund 2.500,– Euro. Ein Design darauf zu entwickeln kostet nochmal 2.500,– Euro. Es gibt für WordPress über 7.500 fertige Designs, von denen viele frei sind und andere unter 100,– Euro kosten. Warum also sollte man das 25-fache ausgeben, wenn man ein fertiges Design nimmt, Farben, Logo, Hintergründe und Bilder anpasst und eine fertige und dazu noch benutzerfreundliche Seite hat?

Das Webdesign hat sich verändert und wir alle müssen damit umgehen können. Günstige Websites sind auf dem Vormarsch. Für Content-Management-Systeme, allen voran WordPress, bieten vielen Webdesignern eine Plattform, um endlose Designs und Plugins zu entwickeln.

Mittlerweile kann man die Designs für WordPress in 3 Kategorien unterteilen:

1. Individuell entwickelte Designs

Unternehmen, die Wert darauf legen, dass Ihr Corporate Design wirklich eins zu eins auf das Web umgesetzt wird und auf mobilen Medien entsprechend diesem Design folgt. Wenn man hier von einer Standardwebseite ohne großen „Schnick Schnack“ ausgeht, liegt man schon bei über 5.000,– Euro. Weitere Plugins, die vielleicht mal später hinzukommen oder Updates des WordPress-Systems selbst ziehen oft Programmieränderungen nach sich, die teuer bezahlt werden müssen.

2. Fertige Designs (sog. „Theme as it is“)

Fertige Designs, die z. B. eine bestimmte Branche widerspiegeln. Über ein vorgefertigtes Layout müssen nur noch die Platzhalter mit eigenem Text und eigenen Bildern befüllt werden. Im Administrationsbereich lassen sich dann nur noch Kleinigkeiten wie Farben und Schriftgrößen allgemein anpassen. Wer hier mehr will, muss wieder einen Programmierer beauftragen, der die Seite an die eigenen Wünsche anpasst und bei späteren Plugins und Updates wieder ranmuss.

3. Multifunktionale Themes – die „fast“ eierlegende Wollmilchsau

Multifunktionale Themes gibt es mittlerweile für WordPress immer mehr. Diese können umfangreich angepasst werden und viele tausende von Möglichkeiten im Design sind hier machbar. Oft mit einer lebenslangen Lizenz versehen, steht hinter diesen Themes Designer, die für rasche Patches bei WordPress-Updates sorgen und entsprechenden Support bieten. Diese Themes sind responsive und bieten viele Möglichkeiten, ein entsprechendes Corporate Design zu entwickeln. ABER VORSICHT! Auch hier verrechnen sich viele Designer, die mehr aus dem Printbereich kommen und die Funktionen von solchen multifunktionalen Themes nicht einmal ansatzweise verstehen und sich mit solchen Themes auch nie befasst haben. Es sind tausende von Variationen möglich, das ist Fakt, aber dennoch lassen sich nicht immer alle Wünsche ohne größeren Zusatzaufwand auch bei solchen Themes umsetzen. Aber die Grenze ist hier wesentlich weiter gesteckt als bei einem „Theme as it is“.

Bevor also ein Designer Hand an ein Webdesign mit einem vorgefertigten Layout legt, sollte er sich mit diesem Design auf jeden Fall näher befassen und abwägen, ob das Design nicht mit entsprechenden „Boardmitteln“ umsetzbar ist. Denn das kostet Zeit und nicht zum Schluss auch viel Geld und hat auf den Websitesbesucher, der sich durch eine schier endlose Anzahl von Konkurrenten wühlen muss, auch oft keinen nennenswerten Einfluss. Wichtig ist, dass die Besucher die Website mit dem Unternehmen identifizieren, die notwendigen Informationen erhalten, benutzerfreundlich geführt werden und durch eine hohe Performance auf allen Medien nur kurze Ladezeiten haben.

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